Beckenbodentherapie für Mann und Frau
Moderne Prävention und Therapie von Dysfunktionen im Bereich Becken-Blase-Prostata
Ob Mann oder Frau die meisten Menschen haben im Laufe des Lebens Probleme mit dem Blasen-Harntrakt durch Entzündungen, Prostatavergrößerungen, Zysten, Organsenkungen oder auch gut- oder bösartigen Tumoren. Dies kann Ursache für funktionelle Störungen von Speicher-, Schließ- oder Auslassmechanismen des Blasen-Harntrakts sein. Diese Dysfunktion führt zu einer massiven Einschränkung Ihrer Lebensqualität. Die Lösung ist meist nicht, einfach nur den Beckenboden anzuspannen! Wir helfen Ihnen folgende Fragen zu beantworten:
Warum funktioniert diese natürliche Kompensation nicht bei Ihnen?
Wo liegen Ihre Fehlfunktionen?
Was können Sie dafür tun?
Die Antworten sind oft erstaunlich einfach. In der „Beckenboden-Therapie“ geht es darum, diese individuellen Lösungswege für Sie ausfindig zu machen. Sei es, dass Sie Übungen gezeigt bekommen, mit denen Sie Ihren Beckenboden kräftigen oder aber Strategien lernen, die Ihnen die Kontrolle des Handrangs auch unter Belastung ermöglichen.. das Ziel ist es, wieder ein harmonisches Gleichgewicht der Kontrolle und des Zusammenspiels Ihrer Muskulatur zu erreichen.
Indikationen:
Bei folgenden Beschwerden wird „Beckenboden-Therapie“ eingesetzt:
- Inkontinenz
- Dranginkontinenz – die „nervöse Blase“, durch eine Überaktivität der Blasenmuskulatur entsteht ein nur schwer zu unterdrückender Harndrang sodass man schnell eine Toilette erreichen muss
- Belastungsinkontinenz – ein unwillkürlicher Harnverlust durch erhöhten Druck auf die Blase, dem erhöhten Druck durch Husten, Niesen oder Bergabgehen kann der Beckenboden nicht standhalten
- Nach Prostata- oder Unterleibs-Operationen
- Bei Senkungsbeschwerden/Lageveränderungen von Gebärmutter und Blase
- Schmerzen oder Beschwerden im Bauch- und Beckenbereich
- Narben im Bauch-, Becken- oder Dammbereich
Was sind spezielle Problemfelder bei der Frau?
Was noch viel zu wenig bekannt ist:
Bei Organsenkungen der Frau ist mit konservativen, d.h. nicht-chirurgischen Maßnahmen sehr viel zu erreichen. In der „Beckenboden-Therapie“ wird mit speziellen Übungen trainiert, die dem Körper und dem Beckenboden wieder mehr Stabilität und der Betroffenen somit wieder mehr Sicherheit geben.
In den Leitlinien der internationalen Kontinenzgesellschaft wird Beckenboden-Training mittlerweile zur Vorbereitung oder Rehabilitation und Optimierung des Ergebnisses von Operationen aufgrund von Senkungen oder Inkontinenz (mit TVT-Bändern oder –Netzen) als auch Gebärmutterentfernungen (=Hysterektomie) als Therapieoption erster Wahl empfohlen.
Beratung und u. U. auch Behandlungen bereits vor einer Operation sind sehr sinnvoll, damit Sie und Ihr Körper gut vorbereitet sind auf das was kommt. Die „Beckenboden-Therapie“ beschleunigt immer deutlich die Regeneration.
Was sind spezielle Problemfelder beim Mann?
Über Harninkontinenz bei Männern wird oft geschwiegen. Nach Prostataoperationen oder bei Dranginkontinenz kann ein gezieltes Beckenboden-Training den unkontrollierten Harnverlust reduzieren oder wieder vollständig unter Kontrolle bringen.
Prostataprobleme können Schmerzen in Ruhe, beim Sitzen und beim Wasserlassen verursachen oder den Auslass der Blase einschränken, sodass die Harnstrahlstärke abnimmt und Mann zunehmend öfter zur Toilette muss. Beckenboden-Therapie kann bei all diesen Beschwerden zumindest Linderung erzielen.
Bei einer Prostatakrebs-Operation besteht immer das Risiko einer Inkontinenz. Dieses lässt sich aber durch Schließmuskel- und Beckenbodentraining deutlich reduzieren. Wenn ein Patient unter Anleitung eines geschulten Therapeut*in langfristig trainiert, kann der Beckenboden seine vollständige Funktion wieder erreichen. Die Heilungsphase wird kürzer, Schmerzen und Komplikationen werden reduziert.