Manuelle Therapie
Was ist Manuelle Therapie?
Eine sehr erfolgreiche physiotherapeutische Methode ist die Manualtherapie – was direkt übersetzt „Behandlung mit den Händen“ bedeutet. Der Schwerpunkt dieser Therapie lag in ihrer Entwicklungszeit auf der passiven, vom Therapeut*in ausgeführten Mobilisation von Gelenken der Extremitäten und der Wirbelsäule.
Die heutige Manualtherapie hat sich zu einer komplexen und strukturierten Behandlungsform weiterentwickelt, die neben den passiven auch aktive Therapien und vielfältige Managementformen für den Patient*in bereithält. Die Manuelle Therapie (MT) ist eine gesonderte Form der physiotherapeutischen Behandlung. Sie kann vom Arzt*in verschrieben werden, wenn Funktionsstörungen vorliegen. Dazu zählen Einschränkungen des Bewegungsapparates sowie der Muskeln und Gelenke. Fälschlicherweise wird die MT manchmal mit einer Massage gleichgesetzt, was keinesfalls zutreffend ist. Manuelle Therapie kann von fachärztlichem Personal gesondert verschrieben werden, aber auch ergänzend zu einer bestehenden Behandlung zum Einsatz kommen. Die Therapeut*innen bedienen sich spezieller Handgriffe und sogenannter Mobilisationstechniken. Hierbei werden gezielt Wirbelsäule und Gelenke angesprochen und auf heilsame Art „mobilisiert“. Diese Methoden kommen zum Einsatz, wenn die beweglichen Verbindungen des Körpers durch Über- und/oder Fehlbelastungen bzw. Schutzspannungen in ihrer Funktion gestört sind. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Unsere Therapeut*innen verfügen über umfangreiche Zusatzqualifikationen und Erfahrung. Zur Behandlung gehört die ganzheitliche Betrachtung des Körpers.
Wann werden manuelle Therapietechniken angewendet?
Manuelle Techniken fließen in die meisten physiotherapeutischen Behandlungsformen ein. Die MT wird gesondert eingesetzt, wenn die Beweglichkeit verbessert oder Schmerzen gelindert werden sollen. Das kann nach Knochenbrüchen oder Unfällen der Fall sein. Auch altersbedingte Einschränkungen oder angeborene Fehlstellungen können so therapiert werden. An der Wirbelsäule und den Extremitäten (Gliedmaßen) treten manchmal Verklebungen im Bereich des Kapsel-Band-Systems auf. Die MT greift überall dort ein, wo der Körper bewegliche Anteile besitzt und hat das Ziel, diesbezügliche Beschwerden zu heilen oder zu verhindern. Sie wird somit ganzheitlich eingesetzt und nimmt sowohl in der Therapie als auch in der Vorsorge und Rehabilitation eine wichtige Stellung ein. Man unterscheidet sogenannte Muskel- und Gelenktechniken, die während einer Behandlung ineinandergreifen.
Typische Einsatzgebiete für die Manuelle Therapie sind Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen nach Unfällen oder Überlastungen, aber auch Schmerzformen, die nicht im direkten Zusammenhang mit einer Verletzung stehen, die durch falsche Bewegungsmuster oder Fehlhaltungen z.B. am Arbeitsplatz entstanden sind.
Nach Operationen ist das Ziel der Therapie, den Heilungsprozess optimal zu unterstützen. Dazu werden Techniken verwendet, die die Gelenkbeweglichkeit, die Entspannung der Muskeln und die Durchblutung verbessern. Später wird das betroffene Gebiet gekräftigt, um es so wieder auf den Alltagsgebrauch vorzubereiten. Die Aufklärung darüber, welche Belastungen erlaubt sind und wie man sich bei auftretenden Schmerzen verhalten soll, sind ein weiteres Standbein einer erfolgreichen Therapie. So wird ein möglichst schneller und komplikationsloser Verlauf nach einer Operation sichergestellt.
Neben den üblichen physiotherapeutischen Maßnahmen kommen vor allem:
- passive Gelenkmobilisationen an den Extremitäten und der Wirbelsäule
- Übungen zur Verbesserung von muskulären Ungleichgewichten und zur Kräftigung von zu schwacher Muskulatur
- Eigenübungen und Hilfe zu Selbsthilfe
zum Einsatz.
Für wen kommt Manuelle Therapie in Frage?
Häufig sind Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen auf den Lebensstil und auf berufliche Belastungen zurückzuführen. Wer lange am Schreibtisch sitzt, hat oft Probleme mit der Haltung und leidet unter schmerzhaften Verspannungen. Auch Menschen, die einer körperlich fordernden Arbeit nachgehen, können von einer MT profitieren. Das ist insbesondere bei sehr einseitigen Tätigkeiten der Fall. Dazu zählen Einschränkungen durch produzierende, handwerkliche Belastungen oder Fehlhaltungen durch einseitige Büroarbeiten am Schreibtisch.
Wir Menschen sind in der Regel nicht perfekt symmetrisch aufgebaut. Durch diese Asymmetrien wird die Muskulatur einseitig fehlbelastet, was zu Dysbalancen führt. Diese sind je nach Person unterschiedlich ausgeprägt und können sich auf den ganzen Bewegungsapparat auswirken. Je älter wir werden, desto mehr kommen tätigkeitsbedingte Beschwerden noch hinzu. Die Manuelle Therapie ist aber auch für jüngere Patient*innen sehr hilfreich. Sie eignet sich auch zur Vorsorge und dient damit der allgemeinen körperlichen Gesundheit.
Auch auf psychosomatischer Ebene steht unser Bewegungssystem mit unseren Empfindungen im Austausch. Verspannungen sind oft die Folge von Stress oder psychischer Belastung. Hier leistet unsere professionelle Manuelle Therapie in Heidelberg einen wichtigen Beitrag zu ihrem Wohlbefinden. Wer also unter stressbedingten oder durch Dysbalancen ausgelösten Beschwerden leidet, sollte seinen Arzt*in auf die Möglichkeiten einer entsprechenden physiotherapeutischen Behandlung ansprechen.
Indikationen sind z.B.:
- Rücken–und Halswirbelsäulenbeschwerden, z.B. nach Bandscheibenvorfällen
- Schulterschmerzen, z.B. Impingement
- Knieschmerzen, z.B. nach Meniskusschäden oder Arthrose
- Fußschmerzen wie z.B. Bänderrisse, Achillessehnenentzündungen, Fersensporn
- Nervenschmerzen, z.B. Lumbago oder Ischialgie
- Arthrose, z.B. in Hüfte oder Knie
- Kopf- und Kieferschmerzen